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Basic - Awarenesskonzept

Awareness Konzept:

  • Awareness Menschen sind erkennbar durch lila Westen
  • sie sind jederzeit ansprechbar, wenn sie eine Weste tragen
  • Telefonnummer: xxxxxxxxxxxxxx
  • im Awareness-Zelt oder auf dem Camp unterwegs
wichtige Begriffe:
  • betroffene Person = die betroffene Person, ist die von Diskrimierung/ Gewalt betroffene Gewalt. Meist ist das auch die Person, die das Awareness Team aufsucht.
  • diskriminierend gewaltausübende Person (dgP) = diese Person hat Gewalt ausgeübt und/ oder die betroffene Person diskriminiert.
  • solidarische Parteilichkeit = als Awareness Team sind wir parteilich und solidarisch mit der betroffenen Person und befassen uns deswegen mit deren Bedürfnissen.
  • Definitionsmacht = nur die betroffene Person kann definieren, ob eine der eigenen Grenzen überschritten wurde. Das bedeutet, dass wir der betroffenen Person glauben und keine 'Beweise' für die erfahrene Gewalt gefordert werden. Wir relativieren die Erfahrungen von betroffenen Personen grundsätzlich nicht.
  • Sanktionsmacht = liegt bei der Awareness. Wir aber lehnen die strafende Logik der Sanktionsmacht ab. Es geht uns immer um die Wiederherstellung eines Gefühls von Sicherheit bei der betroffenen Person, damit diese nach einer Gewalterfahrung wieder wie vorher handeln kann.
  • Intersektionalität = Gewalt passiert im Kontext gesellschaftlicher Macht- und Herrschaftsverhältnisse. Intersektionalität bedeutet, dass verschiedene Diskriminierungs- und Gewaltformen miteinander verschränkt sind und sich dadurch gegenseitig noch verstärken. Dies denken wir in unserer Arbeit immer mit.
  • kollektive Verantwortung(sübernahme) = Awareness ist eine kollektive Aufgabe. Deswegen sind alle Menschen für ein angenehmes Miteinander gemeinsam verantwortlich. Gruppen tragen kollektiv die Verantwortung dafür, wenn in ihren Strukturen Diskriminierung und Gewalt möglich sind.

Awareness: WAS IST DAS?

Der Begriff “Awareness” kommt aus dem Englischen „to be aware“ und bedeutet (im weiteren Sinne) „sich seiner selbst bewusst zu sein, sich selbst und eigenständig zu informieren und für gewisse Probleme sensibilisiert zu sein“. Wir leben in einer Gesellschaft, die von ungleichen Machtverhältnissen geprägt ist. Menschen werden aufgrund bestimmter Merkmale bevorteilt (Privilegierung) und benachteiligt (Diskriminierung) – ob absichtsvoll oder unbewusst ausgeübt. Awareness stellt sich als Konzept gegen jede Form von Ausgrenzung, Diskriminierung, Gewalt und Grenzverletzung. Verletzendes bzw. grenzüberschreitendes Verhalten, wie z.B. sexistische, rassistische, antisemitische, queerfeindliche, trans*feindliche, ableistische, klassistische oder vergleichbare Übergriffe, werden auf dem Camp gegen Rassismus nicht toleriert.

WARUM BRAUCHEN WIR DAS?

Das Camp bietet Teilnehmer*innen den Raum, miteinander zu lernen, sich zu vernetzen und unsere widerständige Bewegung weiter auszubauen. Jedem anwesenden Menschen sollte ein barrierearmer Zugang zur inhaltlichen Weiterbildung und zu den strategischen Diskussionen ermöglicht werden. Jedoch ist kein Mensch vorurteilsfrei und diskriminierungsfrei im Umgang mit Anderen. Deshalb muss eine bewusste Reflexion darüber bei jeder einzelnen Person stattfinden (Kritische Selbstreflexion). Wir können euch als Awareness-Team diese Arbeit nicht abnehmen. Wir bieten aber an, euch dabei zu begleiten.

WIE FUNKTIONIERT DAS?

Awareness-Teams oder -Strukturen auf Veranstaltungen sind ansprechbar für Menschen, die Grenzüberschreitungen, Gewalt oder Konflikte mit anderen erlebt haben oder ein persönliches Thema haben und sich im Umgang damit Unterstützung wünschen. Hierbei kann es sich um jegliche Wahrnehmung von Machtgefällen (e.g. cis männliches Dominanzverhalten), Benachteiligung, Ausgrenzung und die Überwindung akuter Trigger (aus dem englischen „Auslöser“ persönlichen Unwohlseins) gehen. Wir arbeiten parteilich und in Solidarität mit betroffenen Personen. Hierbei liegt die Definitionsmacht über die erfahrene Gewalt und/oder Grenzüberschreitungen vollständig bei der betroffenen Person. Es gibt Personengruppen, die systemisch stärker von Diskriminierung betroffen sind als andere. Wir stellen Awareness Teams, welche sich im Awareness Zelt aufhalten und/ oder sich auf dem Camp bewegen. Diese sind an lila Westen zu erkennen. Du kannst uns immer ansprechen.

WIE KANNST DU UNTERSTÜTZEN?

Wir als Awareness-Team bieten von Diskriminierung betroffenen Personen konkrete Unterstützung an. Was wir NICHT leisten (können) ist z.B. Konfliktmanagement, Streitschlichtung oder therapeutische Arbeit. Einen sicheren Raum schaffen wir nur gemeinsam und jeder einzelne von uns ist verantwortlich dafür, dass das gelingt. Sei also achtsam im Umgang mit anderen Camp-Teilnehmerinnen und informiere dich bestenfalls auch schon im Vorfeld über mögliche Formen von Diskriminierung.