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Aktions-Awareness-Vorschläge

Ein Entwurf mit Feedback aus dem Awareness-Vernetzungs-Raum. Entwickle es gerne weiter oder ergänze Deine Anmerkungen

Grundsatz: Awareness ist Gruppenaufgabe

  • Wir bemühen uns für alle ein Umfeld zu schaffen, indem es immer genug Menschen gibt, die das Befinden und die Bedürfnisse der Menschen um sie herum auf dem Schirm haben. Sowohl wenn es um die individuellen Bedürfnisse steht, als auch, wenn strukturelle Unterdrückungsformen #-ismen wirken (die wir gerne schon überwunden hätten).

  • Unsere individuelle Fürsorge, sowie die unseres Umfeldes ist wichtig. Wir nehmen uns immer mal wieder Zeit, kurz herauszufinden, wie es uns und allen geht, die gerade zusammen sind. #Check-In

  • Dinge, die uns auffallen, sprechen wir in geeignetem Rahmen an. #Feedback-Kultur.

    • Wir betrachten Feedback nicht als persönlichen Angriff, sondern eine Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Feedback geben erfordert z.T. viel Mut/Überwindung und sollte daher wann immer möglich angenommen und wertgeschätzt werden. Beim Feedback erhalten, hören wir zu und versuchen neugierig nachzuempfinden anstatt uns zu verteidigen. Wir übernehmen Verantwortung für unser Handeln (nicht für die Emotionen der anderen).

    • Beim Feedback geben sprechen wir nur über das eigene Erleben, ohne eine Bewertung des Handelns anderer Personen zu machen. Eine möglichst wertschätzende Formulierung und konkrete Wünsche oder Bitten machen die Annahme leichter.

    • Es ist hilfreich, Feedback persönlich im Zweiergespräch zu geben. Falls dies aber nicht möglich sein sollte, ist es auch möglich, sich eine Vertrauensperson zu suchen, die das Feedback oder die Bitte übermittelt.

    • Feedback kann und sollte nicht nur von direkt Betroffenen gegeben werden, auch z.B. Cis-Männer können und sollen sich gern gegenseitig feedbacken.

    • Um jemanden nicht zu überrumpeln oder an einem ungünstigen Ort zu erwischen, ist es oft hilfreich, vorher zu fragen: “Kannst du gerade Feedback annehmen?” - wenn dies nicht der Fall ist, kann ein anderer Ort/Zeit verabredet werden

Awareness-Person

Gerade wenn es unübersichtlich, stressig oder sogar bedrohlich wird (und wir im Notfallmodus auf alte Muster zurückgreifen) können Einzelne schonmal verloren gehen. Deshalb wollen wir überall, wo mehrere Menschen oder Bezugsgruppen zusammenarbeiten (Backoffice, Aktion A, Aktion B, MaWa, Gesa-Support-Crew) mindestens eine Person benennen, die besonders darauf achtet, dass alle aufeinander achten, es genügend Check-Ins gibt und die anprechbar ist, wenn die Gruppe der Awarenessaufgabe gerade nicht gut nachkommen kann. Dazu gehört auch, gerade wenn es unübersichtlich wird, im Blick zu behalten, ob alle Menschen noch Bezugsgruppen um sich haben oder anderwo gut angedockt sind.

Awareness-Koordination

☎️ +49 0000, ☎️ FLINTA:

  • Es gibt mindestens eine Person, die (telefonisch) erreichbar ist für

    • Menschen, denen sich vor Ort gerade niemensch zuwendet

    • Orts-übergreifende Themen

    • Rückfragen und Gesprächswünsche von Menschen, die Awarenessaufgaben übernommen haben, sich entlasten wollen, auf ein schwieriges Gespräch vorbereiten, eine Zweit-Meinung hören wollen, oder jemand brauchen, der nochmal schnell in ausführlicherem Awareness-Material etwas nachschaut, #Intervision #Meta-Awareness

    • Für knifflige Aufgaben, wie traumasensibles Arbeiten (im idealfall ist die Person am Telefon gut geschult, sonst kann sie Unterstützung organisieren)

Grenzen der Awareness-Arbeit

  • Die Ansprechperson für Awareness zu sein, kann überfordernd werden. Daher ist es wichtig, früh zu erkennen, wenn die eigenen Grenzen erreicht werden und Nein zu sagen.
  • Die Ressourcen sind begrenzt. Daher ist bein ehrliches Setzen der Prioritäten wichtig.
    • Betroffenenarbeit vor Täterarbeit könnte ein Leitsatz sein

    • Es ist in Ordnung einer Person mal nicht weiterzuhelfen, wenn ihr bereits andere Stellen genannt wurden.

    • FLINTA sollten nochmal engere prios setzen bei der Frage, wie viel Arbeitszeit sie mit schlecht sozialisierten Cis-Männern verbringen wollen und wie viel Training sie anbieten wollen.

    • Ein pragmatischer und möglicher Ansatz ist, die Arbeit mit cis Männern ausschließlich von cis Männern in der Awareness Arbeit erledigen zu lassen. (Um zu verhindern, dass Personen, die ohnehin stärker unter dem Patriarchat leiden und die sozialisiert wurden, mehr Care-Arbeit zu übernehmen auch hier ihre Zeit und energie binden)